Bei einem schweren Zugunglück in Laggenbeck am Bahnübergang „Fuchsweg“ am 16.5.2015 waren zwei Menschen ums Leben gekommen. Etwa 20 Fahrgäste wurden verletzt, sechs davon trugen schwere Verletzungen davon. Die restlichen 35 Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon, ohne sich größere Verletzungen zuzuziehen. Bei der Kollision der Lok mit einem Güllefass starben der 41-jährige Lokführer und eine 18-jährige Frau aus Laggenbeck.
Der Zug der Regionalbahn kam aus Richtung Osnabrück und war, mit Zwischenstopps in Laggenbeck und Ibbenbüren, unterwegs nach Rheine. Ein Güllefass hatte sich vom Traktor eines damals 24-jährigen Laggenbeckers von der Kupplung gelöst und war auf den Gleisen stehen geblieben, als sich der Zug mit einer Geschwindigkeit von 127 km/h näherte. Die vom Lokführer eingeleitete Vollbremsung kam jedoch zu spät. Der Zug kam nach der Kollision erst nach 300 m zum Stillstand.
Gegen den Fahrer des Traktors wurde ein Strafverfahren wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen, 13-facher fahrlässiger Körperverletzung sowie gefährlichen Eingriffs in den Bahn- und Luftverkehr eingeleitet. Am gestrigen Montag (24.10.2016) wurde am zweiten Verhandlungstag mittags das Urteil verkündet: Zehn Monate Haft, welche zur Bewährung ausgesetzt sind. Zusätzlich wurde er zu einer Geldbuße in Höhe von 2000 Euro verurteilt, welche er an die Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt zahlen soll. Das Urteil ist rechtskräftig, weil sowohl die Staatsanwaltschaft, als auch die Verteidigung und die Nebenkläger den Verzicht von Rechtsmitteln angekündigt haben.
Aufgrund des großen öffentlichen Interesses an dem Prozess war das Verfahren vom Amtsgericht Ibbenbüren in größere Räumlichkeiten am Landgericht in Münster verlegt worden. Das in Münster tagende Amtsgericht Ibbenbüren sah es als erwiesen an, dass der heute 25 Jahre alte Mann den Zusammenstoß seines Gülleanhängers mit einer Regionalbahn im Frühjahr 2015 fahrlässig verursacht hatte.
Bei SpiegelOnline gibt es noch weitere Informationen und Fotos zum Unfall von 2015:
„MünsterlandBahn kollidiert mit Gülletransporter – zwei Tote. Schwerer Unfall an einem Bahnübergang im Münsterland: Ein Zug hat bei Ibbenbüren ein landwirtschaftliches Fahrzeug erfasst. Zwei Menschen kamen ums Leben, mehrere Passagiere wurden schwer verletzt.“ Zum Artikel: www.spiegel.de
Und hier ein Artikel von SpiegelOnline zum Gerichtsverfahren:
„Zug raste in Güllefass. Gericht gibt 25-jährigem Landwirt Mitschuld an tödlichem Unfall
Ein Zug raste im Münsterland in ein Güllefass, das auf den Bahngleisen stand, zwei Menschen starben. Jetzt wurde ein 25 Jahre alter Landwirt wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen.“ Zum Artikel: www.spiegel.de