Wie bereits im ersten Teil der Rubrik „Regional trinken“ angekündigt folgt jetzt hier der zweite Teil mit dem neuen, momentan nur zur Herbstsaison erhältlichen Sondersud mit dem passenden Namen „Herbstgold“ der Privatbrauerei Frank Haverkamp aus Laggenbeck.
Zur Einführung lassen wir am besten den Braumeister selbst zu Wort kommen:
„Ich habe die letzten Tage und Wochen die spätsommerlichen Sonnenstrahlen eingefangen, in Fässer gefüllt und gekühlt. Das Laggenbecker „Herbstgold“, ein leicht fruchtiges, nicht sehr herbes Pale Ale ist der perfekte Einstieg in die Welt der Pale Ales und lässt den schönen Herbst nicht enden. Es ist zur Zeit ein Sondersud. Ich würde mich sehr über Bewertungen und Meinungen freuen, damit ich weiß, ob es Sondersud bleibt oder öfter (nicht nur im Herbst) eingebraut wird. Also bitte schreibt mir. Morgen werde ich das Herbstgold weiter in Flaschen abfüllen, damit die Getränkemärkte es am Wochenende im Regal haben.“
Das IBBlog hat sich diesmal bei Getränke Benning noch zwei Flaschen des edlen Stöffchens zur Verköstigung sichern können; zwei weitere Flaschen Laggenbecker „Landbier #2“ liegen übrigens bereits für den dritten Teil der Serie im Kühlschrank parat.
Bevor ich mit der Beschreibung von Aussehen, Geruch und Geschmack beginne, werfe ich zu erst noch einen kurzen Blick auf die „technischen Daten“:
Der Preis für eine 0,33l-Flasche betrug wieder 2,29 2,49 Euro + (8 Cent Pfand). Laut Beschreibung auf dem Etikett handelte es sich um ein „helles obergäriges Vollbier gebraut nach deutschem Reinheitsgebot“. Die Zutaten waren „Wasser, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe (obergärig).“ Der im Bier enthaltene Alkoholgehalt lag bei 4,9 Vol %.
Das naturtrübe, kastanienfarbene, dunkelgoldgelbe Bier war frei von Schwebstoffen, obwohl es sich um ein unfiltriertes Bier handelte. Nach dem Einschenken fiel besonders die nicht sehr stabile, aus relativ großen Luftblasen bestehende Schaumkrone auf, welche schon kurz nach dem Einschenken in sich zusammenzufallen begann. Die Farbe der Schaumkrone war leicht cremig – lecker, das machte Lust zum Antrunk!
Das Bier roch im Vordergrund sanft hefig (etwa wie aufgehender Brotteig) mit alkoholischem Unterton. Dazu mischte sich im Hintergrund eine fruchtige Komponente aus Zitrusfrüchten wie Orange, Mandarine oder Zitrone. Die herbe Komponente würde ich am ehesten mit Liebstöckel („Maggi„) oder Moschus beschreiben – sehr „funky!“
Kommen wir nun zum wichtigsten Part, dem Geschmack:
Was beim Antrunk sofort auffiel war die feinperlige Kohlensäure, welche angenehm auf der Zunge tanzte. Die Definition der Aromen fiel mir zu Beginn bei diesem Bier dann doch ziemlich schwer. Erst nach ein paar weiteren Schlücken wurde das Bild klarer: die Würze ging in Richtung Pils, jedoch mit einer leichten Säure am Ende; die fruchtige Komponente würde ich als „leicht aprikosig“ bezeichnen. Die hefigen und alkoholischen Aromen aus dem Geruch ließen sich auch im Geschmack wiederfinden. Ich fand, die Bezeichnung „Pale Ale für Einsteiger“ passt ziemlich gut.
Im direkten Vergleich zum erst kürzlich verkosteten „Pale Ale #1“ würde ich das „Herbstgold“ als weniger komplex und „einfacher“, „flacher“ bezeichnen. Das „Herbstgold“ macht seinem Namen alle Ehre – schön weich und soft. Das „Pale Ale #1“ hat hingegen deutlich mehr „Biss.“
Fazit: Auch das Laggenbecker „Herbstgold“ hat durchaus seine Reize. Nicht ganz so komplex und „Pale-Ale-ig“ wie das #1, aber trotzdem sehr gut. Ein „Einsteiger-Pale-Ale.“ Ich persönlich würde aber das PA#1 dem HG vorziehen. Mal sehen was das „Landbier #2“ so kann… im dritten Teil.